...dann kann die Reflexintegration hilfreich sein
Was versteht man unter Reflexintegration?
Die Reflexintegration ist ein Bewegungstraining für Kinder und Jugendliche die Lern- und Verhaltensprobleme aufweisen. Es dient dazu frühkindliche Verhaltensweisen zu verringern, die eine Entwicklung des Kindes im Alltag und in der Schule beinträchtigen können.
Bei der Reflexintegration stehen die frühkindlichen Reflexe im Fokus. Diese entstehen bereits in den ersten Schwangerschaftswochen und begleiten das Kind in den ersten drei Lebensjahren. Frühkindliche Reflexe sind in erster Linie dafür zuständig das Überleben zu sichern und die Gehirnreifung durch automatisch ablaufende und häufig wiederholte Bewegungsmuster voranzutreiben.
Vereinfacht ausgedrückt ist das Gehirn anfangs vergleichbar mit einem leeren Raum, in dem sich zwar Gehirnzellen befinden, diese jedoch noch nicht miteinander verknüpft sind. Damit sich der kleine, unerfahrene Körper des Kindes trotzdem bewegen und später auch fortbewegen kann, haben wir mit diesen Reflexen in uns ein genetisches Trainingsprogramm, welches uns dazu verhilft, den Körper wahrzunehmen, kennenzulernen und zu bewegen - aus dem Fötus im Mutterleib entwickelt sich mit Hilfe dieses Trainingsprogramms ein stehendes bzw. laufendes Kind. Gleichzeitig reifen zu der natürlichen Bewegungsentwicklung alle vorhandenen Sinne und kognitive Fähigkeiten (Hören, Sehen, Fühlen, Schmecken, Riechen) aus, welche später für das Lesen, Schreiben, Rechnen sowie für die Raumwahrnehmung und das Gleichgewicht benötigt werden.
Wenn das Großhirn durch die frühkindlichen Reflexe ausreichend trainiert wurde, tritt der Reflex in den Hintergrund („Integration“) und die Bewegung kann bewusst ausgeführt werden. Kommen dagegen die einzelnen Reflexe aufgrund von Problemen in der Schwangerschaft (z.B. viel liegen während der Schwangerschaft), während der Geburt (z.B. Kaiserschnitt, Saugglockengeburt) oder in den ersten Lebensjahren (z.B. Kind krabbelt nicht) zu selten oder gar nicht zum Einsatz, können sie nicht vollständig integriert werden. Dies hat zur Folge, dass die motorischen Grundfähigkeiten minderentwickelt sind und im weiteren Verlauf auch negative Einflüsse auf das Verhalten, die Sprache, Schrift und Rechenleistung entstehen können. Es bleiben so genannte Restreflexe aktiv. Die Ausreifung des Gehirns wird verzögert bzw. beeinträchtigt und der Körper entwickelt Strategien, um diese Beeinträchtigungen zu kompensieren. Diese kosten allerdings viel Energie und können bei dem betroffenen Kind zu einem oder mehreren der oben genannten Probleme führen.
Was kann mit der Reflexintegration erreicht werden?
Ziel des Reflexintegrationstrainings ist es durch spezifische Übungen vorhandene Restreflexe im Nachhinein zu integrieren und damit Kompensationsstrategien des Körpers zu verringern. Dadurch soll eine motorische und kognitive Nachreifung des Gehirns eingeleitet werden, welche eine deutliche Symptomlinderung, positive Verhaltensänderung und Stressreduktion mit sich bringt.
Was verändert sich positiv?
- Ihr Kind ist ruhiger und ausgeglichener, hat weniger Gefühlsausbrüche
- Kann sich besser und ausdauernder konzentrieren
- seine Rechtschreibung und Lese- und Rechenfähigkeit verbessert sich
- bessere Schulleistungen und weniger Schulangst
- verbesserte und sicherere Bewegungsabläufe, bewegt sich gerne
- offener gegenüber neuen Situationen und Eindrücken
- weniger Infekte, Bauch-/ Kopfschmerzen, Reisübelkeit
Die Vorgehensweise des Reflexintegrationstrainings:
Bei Interesse bekommen Sie vorab einen kostenlosen Fragebogen mit Hinweisen auf noch vorhandene frühkindliche Reflexe
- In einem ersten Kennenlerngespräch sprechen wir gemeinsam über die bei Ihrem Kind auftretenden Probleme bzw. Sorgen und stimmen darauf das individuelle Vorgehen ab
- Danach findet für 6-9 Monate eine gemeinsame monatliche Übungsstunde zur Erlernung kurzer Bewegungsübungen für das tägliche Üben zuhause (10-15 Minuten) statt